: Rinderwahn spaltet Agrarministerium
Landwirtschaftsminister Funke widerspricht eigenem Staatssekretär widerspricht: BSE-Bekämpfung durch mehr Geld für Umweltschutz. Keine Kurskorrektur der Agrarpolitik in Richtung Ökolandbau. Zwei weitere BSE-Kühe entdeckt
BERLIN taz ■ An der Spitze des Landwirtschaftsministeriums ist offenbar umstritten, welche Konsequenzen aus dem Rinderwahnsinn für die deutsche Landwirtschaft gezogen werden müssen. Nachdem vorgestern Staatssekretär Martin Wille in einem Sieben-Punkte-Papier mit dem Umweltstaatssekretär Rainer Baake ein radikales Umsteuern hin zu einer umweltgerechteren Agrarwirtschaft gefordert hatte (die taz berichtete), bremste Minister Karl-Heinz Funke gestern diesen Vorstoß. Er legte einen eigenen Acht-Punkte-Plan vor, der ein Verbot von Tiermehl und von Antibiotika vorsieht sowie die Deklaration von Futtermitteln und mehr Geld für den Umweltschutz. Eine Umwidmung der Subventionen für Ökolandwirtschaft fordert Funke aber nicht. Damit widerspricht er in einem zentralen Punkt seinem Staatssekretär, dessen Vorlage mit ihm nicht abgesprochen worden sei und noch diskutiert werden müsse. Gestern wurden in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen zwei weitere BSE-Verdachtsfälle festgestellt. Die Höfe und zuständigen Schlachtbetriebe wurden gesperrt. Bei einer anderen getöteten Kuh waren zwei BSE-Tests positiv. Bisher ist BSE bei sieben Rindern in Deutschland nachgewiesen. BPO
wirtschaft und umwelt SEITE 8
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen