: Mehr Orden für Frauen
■ Chauvie-Orden für den Herren Minister
Niedersachsens Landesregierung sucht händeringend Frauen! Und zwar solche, die für ihr ehrenamtliches Engagement mit einem Orden belohnt werden können. Im vergangenen Jahr seien zwar immerhin 38 Orden verliehen worden, doch davon nur vier an Frauen.
Der Bundes- und Europaminister Wolfgang Senff (SPD) räumte deshalb jetzt ein, dass die Vorschriften für die Ordensverleihung überholt seien: Um einen Orden zu erhalten, sei ein mindestens zehn Jahre langes ehrenamtliches Engagement nötig. Denn in den sechziger Jahren seien solche Vorschriften „am Beispiel männlicher Biografien verfasst worden“, meint der Minister. Und schob die Schuld auch noch auf die Frauen: Diese seien vor 20 Jahren nicht so engagiert gewesen, als dass man sie in den Vorschriften berücksichtigt hätte.
Für diese „beleidigende“ Äußerung wollen die niedersächsischen Grünen dem Herrn Minister jetzt den „Großen Vaterländischen Chauvi-Orden“ verleihen. Auch vor 20 Jahren habe es viele engagierte Frauen gegeben. dpa/web
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen