: Dicke Backe riskiert
Jugendliche stoppten rechte Schläger, die in Hohenschönhausen Mosambikaner verprügelten
Zwei Mosambikaner sind am Samstag in Hohenschönhausen zusammengeschlagen worden. Wie die Polizei erst gestern mitteilte, sei ihr Angriff jedoch durch das mutige Einschreiten einer Gruppe Jugendlicher beendet worden.
Die 34- und 38-jährigen Mosambikaner hatten gerade das Bowlingcenter in der Hansastraße verlassen, als vier Personen sie grundlos attackierten und mit ausländerfeindlichen Parolen beschimpfen. Eines der Opfer wurde derart getreten und geschlagen, dass es bewusstlos zu Boden ging. Der Mann musste nach der Tat wegen einer Platzwunde am Kopf und diverser Prellungen in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden. Sein Begleiter wurde von den Schlägern davon abgehalten, dem Freund zu helfen. Die Jungen und Mädchen, die die Täter vor weiteren Misshandlungen abhielten, waren zwischen 15 und 20 Jahre alt und kamen ebenfalls aus dem Bowlingcenter. Einer der neun Helfer wurde bei seinem mutigen Einschreiten selber geschlagen. Der Angreifer drohte, er würde den 19-Jährigen umbringen und ihm zeigen, was ein richtiger Nazi drauf habe. Da die Jugendlichen sich jedoch nicht einschüchtern ließen, flohen die Täter in Richtung einer Haltestelle.
Die Polizei stellte drei Verdächtige kurze Zeit später in einer Straßenbahn. Die mutmaßlichen 19- und 22-jährigen Täter stammen aus Hohenschönhausen und seien der Polizei bereits wegen verschiedener Körperverletzungen bekannt. Wegen rechtsextremer Straftaten seien sie jedoch bisher nicht aufgefallen. Sie befinden sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Ein vierter Tatverdächtiger ist nochflüchtig. TAZ/DPA
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