: Nachhilfe per Computer: „Lernen soll Spaß machen“
■ Wer Kinder hat, die in der Schule hinterher hinken, und dazu genügend Geld, kann sich eine neue Form der Nachhilfe leisten: Am Computer und unterstützt vom Schulbuchverlag Klett – ein Angebot der Futurekids
Die Fünf in Mathe, die Sechs in Physik oder die Vier in Deutsch: Wenn das zur Gewohnheit wird, steht Nachhilfe an. Die gibt es in vielfältiger Form, und in einer ganz besonderen jetzt bei den „Futurekids“. Das Ganze heißt „Schüler LernTreff“ und funktioniert in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Schulbuchverlag „Klett“. Die Nachhilfeschule wirbt für sich mit eine neuen Form von Nachhilfe, die durch ausgereiftere Methoden überzeugen soll. Anmelden kann sich jede/r SchülerIn ab der dritten Klasse bis hin zum Arbitur. Die private Firma „Futurekids“ bietet schon seit längerem Computerkurse für Kinder an. Das Rezept: kleine Kurse, ein Miteinander beim Lernen und die Arbeit mit dem Computer. „Es soll schließlich Spaß machen zu lernen“, so der Futurekids-Leiter Jürgen Becker. Die einzelnen Gruppen bestehen höchstens aus sechs Kindern, zusammengefasst nachAlter und Kenntnissen.
Dazu kommt, dass auch nur ein Fach pro Gruppe behandelt wird. Die Gemeinsamkeit wird dadurch vergrößert: „Die Kinder sollen merken, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind“, erklärt Jürgen Becker. Haben zwei das gleiche Problem, gibt es die Möglichkeit, in Partnerarbeit an die Aufgaben heranzugehen, doch auch Einzel- und Gruppen-Aufgaben werden verteilt. Die „TrainerInnen“ – so heißen die Nachhilfekräfte bei den Futurekids – versuchen, sich durch Gespräche mit SchülerInnen, Eltern, aber auch LehrerInnen ein Bild von den individuellen Defiziten zu machen. Danach hängt viel vom Einfühlungsvermögen der TrainerInnen ab.
Und darin besteht die Zusammenarbeit mit dem Schulbuchverlag: Futurekids stellt Trainer, Computer und Räume zur Verfügung. Vom Klett-Verlag gibt es inzwischen eine Reihe von Lernsoftware und für die jüngeren Kids auch Lernspiele für den PC. Der Verlag stellt also die Materialien, wobei auch auf andere zurückgegriffen werden kann, je nachdem, womit in der Schule gearbeitet wird.
In dringenden Fällen können die Kids auch Einzelunterricht bekommen, wobei Gruppenarbeit die bessere Alternative sei, so Jürgen Becker. Warum? „In einer kleinen Gruppe läuft alles entspannter ab, da von anderen gelernt werden kann und man auch mehr Ruhe hat, weil der Lehrer einem nicht ständig auf die Finger guckt.“
Je nach Bedarf kann bis zu dreimal die Woche Unterricht zu jeweils 90 Minuten genommen weren. Auch die Kombination aus Einzel- und Gruppenunterricht ist möglich.
Großer Nachteil: Den Bilderbuchunterricht können sich nur Gutverdiener leisten oder solche, die sich das Geld absparen: Einmal pro Woche 90 Minuten Nachhilfe kosten immerhin 165 Mark im Monat, für Einzelunterricht muss noch tiefer in die Tasche gegriffen werden: Pro 60 Minuten etwa 65 Mark. Das mag aber immer noch nicht reichen, denn bei „schwerern Fällen“ empfiehlt das Institut die Kombi-Packung. Das Konzept klingt erfolgsversprechend, und dann ist es wie so oft im Leben: Wer Geld hat, hat die besseren Chancen. web
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