alle für den frieden (33): Eins, zwei – und alle!
Friedliche Straßenmusiker
500.000 demonstrierten gegen einen neuen Krieg am Golf. Die ganze Nation eine Friedensbewegung? Die taz stellt täglich vor, wer sich so rührt.
Nümmes machen Straßenmusik. So richtig mit Gitarre, Trommel und Gesang. Und nehmen kein Blatt vor den Mund. Ihr „George Bush, we will stop you“ – auf die Melodie von Queens „We will rock you“, ist so was wie der aktuelle Chartstürmer auf den Demos in Berlin. „Wir müssen so laut singen, dass es bis nach Washington hallt“, ruft Sänger Karl Nümmes voller Inbrunst ins Mikrofon. Das Publikum ist hin und weg.
Liedermacher Karl Nümmes, Grundschullehrer, Jepi Schiegl, Werkzeugmacher, und Jörg Sander, Germanist, der im Kopierladen jobbt, bilden als Trio den harten Kern. „Die Friedensbewegung heute ist größer, stärker und vor allem breiter denn je“, sagt Karl Nümmes, bürgerlicher Name Eckhard Franke, der schon bei der Anti-Vietnam-Bewegung dabei war. „Wir treffen Leute aus allen sozialen Schichten auf den Demos.“
Mitsingen, rappen, klappern, lärmen und vor allem mitsingen sollen die Demonstranten. Das machen sie auch. Die Melodien sind eingängig, die Texte simpel. Straßenmusik eben, die mitreißt. Viele der Songs entstehen während der Protestmärsche. So wie der Demo-Reggae, eins der aktuellen Stücke. Oder der Queen-Cover-Song: „Bush, du bist dreist, jedes Schulkind weiß […], die Vorherrschaft für dein Imperium ist dein Ziel: Wir sind doch nicht dumm – und singen: George Bush, we will stop you!“ JGR
Morgen: Peace-Brezeln
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