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Atomstreit dauert an

Tauziehen zwischen EU und Iran um Atomanlage geht weiter. Neuer iranischer Präsident ins Amt eingeführt

TEHERAN/WIEN/BRÜSSEL dpa/afp ■ Iran hat die geplante Wiederaufnahme der Uran-Umwandlung um einige Tage verschoben. Das sagte der iranische Atombeauftragte Hassan Ruhani gestern, ohne einen genauen Zeitrahmen zu nennen. In den vergangenen Tagen hatte die Regierung in Teheran mehrfach mitgeteilt, sie wolle die Konversion von Uran in der Atomanlage Isfahan umgehend wieder aufnehmen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien bat gestern darum, den Schritt zumindest bis kommende Woche zu verschieben, damit Überwachungsinstrumente installiert werden könnten.

Ein Sprecher der EU-Kommission sagte unterdessen, die Beziehungen mit Iran hätten „einen kritischen Punkt“ erreicht: „Diese Woche wird entscheidend sein.“ Die Europäische Union hatte Teheran am Dienstag mit dem Abbruch der Verhandlungen gedroht, falls es die Anlage in Betrieb nehme.

Nach der offiziellen Amtseinführung des neuen ultrakonservativen Staatschefs Mahmud Ahmadinedschad warnte Irans höchster religiöser Führer, Ajatollah Ali Chamenei, das 48-jährige Staatsoberhaupt unerwartet vor „übereilten Schritten“ in der Außenpolitik. Zuvor hatte er der künftigen Staatsführung jeden Verzicht auf iranische „Rechte“ verboten und die Wiederaufnahme des iranischen Atomprogramms gefordert.

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