: Volksfürsorge verscherbelt
Berlin (taz) - Der Ausverkauf der gemeinwirtschaftlichen Unternehmen geht weiter. Nachdem der DGB die Mehrheit der „Bank für Gemeinwirtschaft“ an die Aachener und Münchner Versicherungsgruppe verscherbelt hat, soll nun die gewerkschaftseigene Versicherungsgruppe Volksfürsorge an die Sparkassen gehen. Ein Sprecher des Deutschen Sparkassen– und Giroverbandes in Bonn bestätigte gestern, daß entsprechende Gespräche zwischen Vertretern der Gewerkschaftsholding BGAG und der Sparkassen stattgefunden hätten. BGAG–Sprecher Stanzick signalisierte großes Interesse an der Verbindung: Zwar sei „das Stadium von Verhandlungen“ noch nicht erreicht, eine mögliche Verbindung zwischen Sparkassen und Volksfürsorge jedoch das „Non– plus–ultra einer Kooperation“. Vor allem mittlere und kleinere Kunden könnten so bedient werden. Konkrete Verhandlungen stünden erst nach Neujahr an. Der DGB benötigt das Geld zur Sanierung der Neuen Heimat. Durch die Unterschriften komplettiert wurde gestern der Verkauf der Neuen Heimat Südwest an das Land Hessen zum Kaufpreis von knapp 260 Mio. DM. Der erforderliche Nachtrag im Landeshaushalt war bereits vor zwei Wochen mit rot–grüner Mehrheit beschlossen worden. mai
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