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Bonn gegen Agrarpreis–Vorschläge

Bonn (ap) - Die Vorschläge der Kommission der Europäischen Gemeinschaft (EG) zu den Agrarpreisen stoßen in der Bundesrepublik auf heftigen Widerstand. Bundeskanzler Kohl lehnte das Vorschlagspaket, über das die EG–Landwirtschaftsminister am kommenden Montag in Brüssel beraten sollen, in einem Brief an den Präsidenten der Kommission, Jacques Delors, ab. Die Vorschläge der Kommission sehen vor, die garantierten Preise für Getreide, Milchprodukte, Rind– und Schafsfleisch sowie Olivenöl einzufrieren, die Preise für Zucker und Wein um zwei Prozent, für Futtergetreide um 2,6 Prozent und für einige Obstsorten um bis zu fünf Prozent herabzusetzen. Zudem soll auf pflanzliche Fette und Öle eine neue Steuer erhoben werden. Ebenso wie Kohl warnte Bundeswirtschaftsminister Bangemann vor neuen handelspolitischen Auseinandersetzungen mit den USA und einer Reihe von Entwicklungsländern, falls die Fettsteuer in der EG eingeführt werden sollte. Die CDU/CSU–Bundestagsfraktion forderte unterdessen die EG–Kommission auf, das Preispaket sofort zurückzunehmen und kompromißfähige Vorschläge vorzulegen.

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