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Italiens Kommunisten vor der Spaltung?

■ „Erdbeben“ nach der Wahlschlappe / Grüne gründen „Öko–Bank“ / Erste Parlamentssitzung am 2. Juli

Aus Rom Werner Raith

Zu schweren Auseinandersetzungen innerhalb der Führungsgremien der Kommunistischen Partei Italiens hat der Versuch von Parteichef Notta geführt, eine mögliche Personaldiskussion durch die Nominierung eines Nachfolgers für ihn zu vermeiden. Der Vorschlag, den 52jährigen Turiner Achille Occhetto zum „einzigen Vizesekretär“ zu ernennen, fand im Direktorium der Partei elf Gegenstimmen (gegenüber 26 positiven) - ein bei der sonst gewohnten „Einmütigkeit“ aller Abstimmungen geradezu revolutionärer Vorgang. Occhetto wird dem „linken Parteiflügel“ zugerechnet (was immer dies bei der Sozialdemokratisierung der Partei auch heißen mag); sein Gegenspieler „rechts“ ist der auf noch weiteres Heranrücken an die Sozialisten und Christdemokraten zielende bisherige Fraktionschef Georgio Napolitano. Natto hat zur „weiteren Klärung“ für die nächste Zeit auch die anderen Leitungsorgane - Kontrollkommission und Zentralkomitee - einberufen. Eine de– facto–Spaltung der Kommunisten nach dem kontinuierlichen Stimmenrückgang seit 1978 liegt im Bereich des Möglichen. Einen spektakulären Schritt hat sich die Fraktion der erstmals ins Parlament eingerückten Grünen einfallen lassen: Mit den umgerechnet drei Millionen Wahlkampfkostenerstattung wollen sie eine „Öko–Bank“ gründen, aus deren Topf Projekte zum Umweltschutz und zur Umweltforschung finanziert werden können. Die erste Sitzung des neuen Parlaments ist für den 2. Juli anberaumt.

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