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Reißwolf Poindexter

■ Vernichtetes Dokument hätte Reagans Kenntnis vom Iran–Contra–Deal belegt / Sicherheitsberater Poindexter wollte dem Präsidenten Peinliches ersparen

Aus Washington Stefan Schaaf

Admiral Poindexter, Reagans Nationaler Sicherheitsberater bis zum vergangenen November und allgemein als der wichtigste Zeuge der „Iran–Contra“–Anhörung betrachtet, gab am Mittwoch zu, daß er ein entscheidendes Dokument mit der Unterschrift des Präsidenten vernichtet hat, um Reagan vor einer „politisch peinlichen Situation“ zu bewahren. Poindexter sagte außerdem nie den Präsidenten über die Abzweigung der Irangelder an die Contras informiert zu haben, um ihn zu schützen. Bei dem Dokument handelt es sich um Reagans nachträglich erfolgte Genehmigung des Waffenverkaufs durch Israel an den Iran im Herbst 1985, in dem eindeutig ein Tausch Waffen gegen Geiseln impliziert wird. Reagan unterschrieb dieses sogenannte „finding“ im Dezember 1985, nachdem bereits zwei Transfers amerikanischer Raketen aus israelischen Beständen an den Iran stattgefunden hatten. Reagan hat bisher behauptet, sich nicht an die Existenz eines solchen Dokuments zu erinnern; außerdem bestritt er lange Zeit, daß er versucht habe, die Freilassung der US–Geiseln im Libanon mit Waffen zu erkaufen. Poindexter sagte, er habe vergessen, daß sich dieses „finding“ in seinem Safe befand und daß er es erst im November 1986 wiederfand, als er auf Justizminister Meeses Bitte die Unterlagen über die Iran–Initiative zusammenstellte. „Als ich das Dokument erneut durchlas, dachte ich, es werde politischen Schaden für den Präsidenten anrichten, also zerriß ich es und warf es in den Beutel für zu verbrennendes Papier.“

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