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Frontbegradigung bei Unterhaltungselektronik

■ Unternehmenstausch zwischen Thomson und General Electric / Bündnis von europäischen und US–Herstellern gegen japanische Konkurrenz

Fairfield/Paris (dpa/upi) - Der französische Staatskonzern Thomson SA übernimmt die Abteilung elektronische Konsumgüter des US–Konzerns General Electric Co (GE, Fairfield). Er wird damit neben Philips und Matsushita zu einem der drei weltgrößten Konzerne für Unterhaltungselektronik und verschafft sich Zugang zum riesigen US– Markt. Thomson–Präsident Alain Gomez erklärte in den USA: „Dies ist der letzte Schritt in unserer Strategie, einer der weltweit führenden Konzerne für Unterhaltungselektronik zu werden.“ Im letzten Monat hatten die Franzosen bereits die britische Firma Ferguson von Thorn–EMI erworben. General Electric erhält im Gegenzug nach Angaben des GE– Chefs John Welch die Thomson– Sparte Medizintechnik CGR. GE wird damit zum weltgrößten Anbieter auf diesem schnell wachsenden Weltmarkt und hat einen Fuß im Europageschäft. Außerdem erhält GE 800 Millionen Dollar in bar und über die nächsten fünf Jahre etwa 150 Millionen Dollar Lizenzeinnahmen. Mit dem Unternehmenstausch erwirbt Thomson auch die Produktion der RCA–Fernsehgeräte, die seit 40 Jahren zur Standardausrüstung der Haushalte in den USA gehören, sowie die GE–Fertigung von Rundfunk und Videogeräten. Die bisherige GE–Sparte umfaßt 17 Werke mit 31.000 Beschäftigten (davon 10.000 in den USA) und einem Jahresumsatz von drei Milliarden Dollar und ist im Video– und TV–Bereich Marktführer in den USA. GE will die CGR nach einem Bericht der Los Angeles Times nach der Übernahme rationalisieren und einen Teil der weltweit etwa 6.600 Beschäftigten entlassen. In den letzten sechs Jahren hat GE elf größere und 222 kleinere Tochterfirmen verkauft und 14 andere, darunter RCA für 6,4 Milliarden Dollar, neu erworben. Der Mischkonzern will sich damit aus weniger lukrativen Branchen zurückziehen und in gewinn– und zukunftsträchtige Sektoren hineinwachsen. Beide Konzerne behalten zunächst jeweils einen Anteil von 19,9 Prozent an ihrer bisherigen Sparte, um deren reibungslosen Übergang in den anderen Konzern zu gewährleisten. Der Firmentausch muß von den Kartellbehörden mehrerer Länder gebilligt werden. Die französische Regierung soll dem Geschäft bereits am Montag zugestimmt haben. Der Firmentausch soll bis zum Jahresende erfolgen. Thomson–Chef Gomez sagte am Donnerstag in Paris, bei dem Tauschgeschäft mit General Electric habe sich Europa mit den USA gegen Japan verbündet, um den zweiten Durchgang der Schlacht um den Weltmarkt für Fernsehapparate, Tonbandgeräte und Compact–Discs zu gewinnen. Der erste Durchgang sei in den siebziger Jahren verloren worden, weil die Europäer damals weder genügend Kenntnis vom Weltmarkt noch die notwendigen Industriekapazitäten gehabt hätten, sagte Gomez.

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