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Rock in Ost und West für atomwaffenfreien Korridor

■ Ost–West–Abrüstungsmarsch für ein atomwaffenfreies Europa unterwegs/ Höhepunkt der Aktionen: Doppelfestival München–Pilsen / Musiker rocken gegen Raketen

München (taz) - „Der Olof–Palme–Friedensmarsch und das Festival kommen genau zum richtigen Zeitpunkt“, erklärte Bundessprecher Werner Klar von der „Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner“ (DFG–VK) stolz. Seit gestern bewegt sich der von DFG–VK initiierte Ost–West–Abrüstungsmarsch von Stockholm über Flensburg - gleichzeitig wird auch im Norden der DDR die „Friedensstafette“ eröffnet - und Bremen in den Süden der Republik. Am 8. September solidarisieren sich dann die „Friedensbe wegten“ aus Österreich mit dem Anliegen und marschieren von Linz nach Budejowice in der Tschechoslowakei. Hintergrund für die Ost–West–Großaktion der Friedensbewegung: der Vorschlag der nach dem ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme benannten Kommission für einen atomwaffenfreien Korridor in Europa. Auf einer Breite von 150 km auf beiden Seiten der Grenze zwischen den Militärblöcken sollen sämtliche Atomsprengköpfe sowie Kurzstreckenraketen, Minen und Artilleriegeschosse beseitigt werden. Ebenso Trägersysteme, die sowohl konventionelle als auch Atomsprengköpfe aufnehmen können. Etwa 6.000 Atomsprengköpfe und Trägersysteme müßten demnach abgezogen werden; der Großteil davon aus der DDR und CSSR. Die Forderung nach einem atomwaffenfreien Korridor ist für die Friedensbewegung nur „ein erster Schritt auf dem Weg zu einem atomwaffenfreien Europa“. Damit die Demonstration des Abrüstungswillen, die von SPD, Grünen, DGB bis hin zu Frauengruppen unterstützt wird, auch Spaß macht, steigt ein „Doppel– Open–Air–Festival“ in München und Pilsen (CSSR). Auf der Go– Kart–Rennbahn in Garching bei München wird am 12. September mit den „Einstürzenden Neubauten“, „Toten Hosen“, „Haindling“ Udo Lindenberg und Alla Pugatschowa gegen die Raketen gerockt. Zwei Tage später stehen die Musik–Punker von den „Hosen“, die „Haindlinger“ Jazzrocker und die Experimentalmusiker von den Einstürzenden Neubauten mit Topstars der CSSR–Rockszene in Pilsen auf der Bühne. Für den musikalischen Ost–West–Dialog, der in Pilsen vom ZDF aufgezeichnet wird, verzichten die Musiker zunächst auf ihre Gage. Der musikalische Einstieg in den Ausstieg aus dem Wettrüsten kostet für das Münchner Olof–Palme– Festival 18 Mark. Auch Honnie, der in dieser Woche zum Staatsbesuch anreist, bekommt von „Lindi“ in Saarbrücken eine Freikarte überreicht. Ob er nach seinem Besuch in München noch mitrockt, bleibt abzuwarten. Die Veranstalter erwarten jedenfalls mindestens 25.000 Besucher. Vorverkaufsstellen für das Festival: O89/59040 oder 506084 Nachnahmeservice. Wer sich im Süden noch an Aktionen beteiligen will, wähle nach 18 Uhr die Nummer 089/265424

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