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Greenpeace will Giftrohr stopfen

■ 51 Millionen Liter hochgiftiges Abwasser strömen täglich in die irische See / Der Waschmittelproduzent Marchon stößt mehr radioaktives Abwasser aus als Windscale/Sellafield

Berlin (taz) - Den ganzen gestrigen Tag über versuchten vier Mitglieder von „Greenpeace“, das Abwasserrohr der Firma Marchon in der Nähe der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield durch eine riesige Stahlplatte zu verschließen. Bis zum Redaktionsschluß war noch nicht bekannt, ob ihr Unterfangen glückte. Durch das Rohr dieser Firma werden unter anderem pro Jahr 93 Tonnen Uranium in die irische See geleitet, das ist mehr, als die nicht weit entfernte Wiederaufarbeitungsanlage Windscale/Sellafield produziert. Täglich fließen 51 Millionen hochgiftiges Abwasser ins Meer, das zusätzlich zum Uranium mit Schwermetallen wie Zink, Kupfer, Nickel und Cadmium belastet ist. Weite Teile der irischen See sind von gelbgrauem Schaum überzogen. Der Strand ähnelt einer gigantischen Sondermüll–Deponie. Zähflüssiger, stinkender Schlamm verdreckt die See. Der Gestank ist weit über zwei Kilometer vom Strand entfernt zu riechen. Fische, die nach Aussagen von Anwohnern vor rund 40 Jahren noch mit Schüsseln aus dem Meer gefangen werden konnten, gibt es heute kaum noch. Die in der Bay gefangenen Fische sind oft krank. Marchon produziert Waschmittel, Spülmittel und Reinigungsmittel für Haushalt und Industrie. Der Betrieb benötigt große Mengen an Phosphor–Salzen. Die Firmenleitung kauft billiges uranhaltiges Erz in Marokko, zieht die Phosphor–Salze heraus und kippt den Rest ins Meer. Die Zahl der an Leukämie erkrankten Menschen im Umkreis liegt weit über dem Durchschnitt. Es gibt keinen Grund, den hochgiftigen Dreck einfach in die irische See einzuleiten, wie das Beispiel einer französischen Firma zeigt. Dort arbeitet eine ähnliche Anlage mit einem Recycling–Verfahren. ci

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