Weiter Proteste in Rheinhausen

■ NRW–Landtag verschiebt Stahlentschließung erneut / Am Freitag wieder Streik in Rheinhausen

Aus Düsseldorf Walter Jakobs

Mehrere tausend SchülerInnen demonstrierten am Donnerstag zusammen mit den Auszubildenen des bedrohten Krupp–Hüttenwerkes gegen die Schließung des Stahlwerkes in Rheinhausen. Nach Auskunft des Jugendvertreters Alexander Tessner „war die Stimmung absolut spitzenmäßig“. Ab Freitag um 12 Uhr wird im Krupp–Werk wieder gestreikt. Dann wollen die „Kruppianer“ vor den Werkstoren von Mannesmann und Thyssen in einer „Aktion Schichtwechsel“ bei den dortigen Belegschaften um Solidarität werben. Die Betriebsratsvorsitzenden der beiden Werke, die nach dem Willen der Vorstände Krupp–Rheinhausen schlucken sollen, versicherten während einer Diskussionsveranstaltung am Mittwoch abend mit der Krupp– Belegschaft, solidarisch handeln zu wollen. Konkrete Vereinbarungen wurden bisher allerdings nicht getroffen. Von der IG–Mettall verlangte der Betriebsratsvorsitzende der Maxhütte die Organisierung von Kampfmaßnahmen an allen Stahlstandorten. Einen schweren Stand hatten die Politiker Friedhelm Farthmann (SPD) und vor allem Norbert Lammert (CDU) während der Diskussionsveranstaltung, die wegen des großen Andrangs von der traditionsreichen „Menage“ in die naheliegende „Erlöserkirche“ verlegt werden mußte.