: Die zweite Wahl von Kiel
■ Der Kieler Ausschuß ist fast am Ende / Überleben konnte nur, wer unter Barschel keine Karrierechance hatte / Nach wie vor Ausforschung von Grünen
Aus Kiel Feldner & Fenner
Das einzige größere Werk, das der kurzlebige elfte schleswig– holsteinische Landtag vollbringen durfte, wird langsam fertig: Nach 64 Sitzungen und öffent lichen Vernehmungen von 103 Zeugen geht die Arbeit des Untersuchungsausschusses zur Barschel–Affäre zu Ende. Die gestrige Sitzung ergab noch eine kleine Enthüllung: Im Auftrage Barschels wurden führende Repräsentanten der schleswig–holsteinischen Grünen vom Verfassungsschutz observiert. Zwar hatte sich VS–Chef Witt geweigert, die Bespitzelungsergebnisse an Reiner Pfeiffer weiterzugeben, dafür wurden sie dem kürzlich verstorbenen Innenstaatssekretär Knack ausgehändigt. Witt mußte im Untersuchungsausschuß West–Berliner Zustände einräumen. Nicht die Grünen „als Partei“, aber einzelne Mandatsträger mit K–Gruppen–Vergangenheit würden immer noch beobachtet. Glücklich konnte sich gestern vor dem Ausschuß Klaus–Dieter Seelig schätzen, zu Barschels Zeiten nur dritter Mann in der Regierungspressestelle. Fortsetzung auf Seite 2 Kommentar Seite 4
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