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CSU–Schlappe mit Nachschlag

■ Bei den Kommunal–Stichwahlen in Bayern konnte sich nur ein CSU–Bürgermeisterkandidat durchsetzen / SPD spricht von „Triumph in Franken“ / Machtwechsel in Rothenburg o.d. Tauber

München (ap) - Im Gegensatz zur Landtagswahl in Baden–Württemberg hat die SPD bei den Stichwahlen in mehreren bayerischen Städten am Sonntag Erfolge erzielt, während die CSU erneut Verluste hinnehmen mußte. Die SPD–Landespartei sprach am Montag in München von einem „Triumph in Franken“. Die Stichwahlen um die Bürgermeistersessel in sechs bayerischen Gemeinden waren notwendig geworden, weil dort bei den sogenannten „kleinen Kommunalwahlen“ vor zwei Wochen kein Bewerber die absolute Mehrheit erringen konnte. Mit einer Ausnahme konnten sich nirgendwo die CSU– Kandidaten durchsetzen. In Rothenburg ob der Tauber beendete die SPD eine zwölfjährige CSU–Herrschaft. Dort schlug der bisherige zweite Bürgermeister Herbert Hachtel seinen CSU– Konkurrenten mit 52,2 Prozent gegenüber 47,8 Prozent. Auch in Bad Reichenhall mußte die CSU das Oberbürgermeisteramt abgegeben. Hier erhielt der Kandidat der Freien Wähler, Wolfgang Heitmeier, 71,5 Prozent, der CSU–Bewerber Elmar Angermeir kam nur auf 28,5 Prozent. In Lindau am Bodensee setzte sich Jürgen Müller von der „Wählerinitiative Lindau“ mit 52,5 Prozent gegen den SPD–Kandidaten Uwe Birk durch, der 47,5 Prozent bekam. Hier war die CSU noch nicht einmal in die Stichwahl gekommen. In Freising ging der amtierende Oberbürgermeister Adolf Schäfer von den „Unabhängigen Freisinger Bürgern“ mit 59,32 Prozent als Sieger aus der Stichwahl hervor. Sein CSU–Konkurrent Hans– Dieter Haas bekam 40,68 Prozent. Im oberfränkischen Kupferberg wurde ein SPD–Kandidat Bürgermeister, lediglich in Waltenhofen im Oberallgäu siegte der Kandidat der CSU. Bereits bei der Wahl am 6. März hatte die SPD deutliche Gewinne vor der CSU verbuchen können. Der Vorsitzende der SPD–Fraktion im Bayerischen Landtag, Karl–Heinz Hiersemann, wies in seiner Erklärung vom Montag darauf hin, daß nunmehr an der Spitze der meisten größeren Städte in Franken Sozialdemokraten stehen.

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