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Kubat-Kater

■ Auch nach der Räumung des Kubat-Dreiecks kam es zu verschiedenen Aktionen in der Stadt

Nachdem das Dorf auf dem Kubat-Dreieck am vergangenen Freitag platt gemacht wurde, wird jetzt von einer rund um die Uhr unter Polizeischutz arbeitenden Baufirma ein Zaun um das Gelände gezogen. 100 ehemalige BesetzerInnen und UnterstützerInnen, die auf dem Dreieck einen Sonntagsspaziergang machen wollten, wurden von der Polizei auf das DDR-Gebiet an der Mauer abgedrängt. Einige Vertriebene schoben daraufhin am Flohmarkt geparkte Autos auf die Straße, die von der Polizei wieder zurückgeschoben wurden.

Der letzte von acht Besetzern, die sich am Freitag auf dem DDR-Unterbaugebiet niedergelassen hatten, hat sein Zelt am Samstag nachmittag abgebrochen. Die wichtigste Versorgungsquelle der Besetzer, der Wassertank, wurde nach Angaben seines Eigentümers Werner Hampf am Samstag von einem Bagger just in dem Moment zermalmt, als er abgeholt werden sollte. Hampf fordert jetzt Schadensersatz.

Zu weiteren Vorfällen mit der Polizei ist es am Samstag bei einer Aktion des Büros für ungewöhnliche Maßnahmen auf dem Breitscheidtplatz sowie bei einem Frühstück in der Weddinger Torfstraße gekommen. Nach Angaben eines Mitarbeiters des Büros für ungewöhnliche Maßnahmen, Jotter, wurde die spontane Kunstaktion gegen die Kubat-Räumung zunächst dadurch behindert, daß die Beamten auf eine Anmeldung derselben bestanden. Nachdem er diesem Ansinnen Folge geleistet habe, so Jotter, seien andere Beamte vor Ort erschienen und hätten das Transparent „Berlin 88, Bullenhauptstadt Europas“ wegen Beleidigung beschlagnahmt. In dem schriftlichen Beschluß sei die Maßnahme jedoch mit ASOG (Allgemeines Sicherheits- und Ordnungsgesetz) begründet worden. Die Eigentümerin des Plakats, eine AL-Frau, wurde Jotter zufolge von Beamten zu Boden geworfen.

An dem von der BI Westtangente und Grünen Radlern in der Torfstraße organisierten Frühstück „gegen die Betonpolitik stoppt die Westtangente“ hatten rund 150 Leute teilgenommen. Nachdem man sich mit der Polizei geeinigt hatte, das Fest nur in einem begrenzten Bereich der Straße abzuhalten, kam es später zu einem Festnahmeversuch, der jedoch verhindert wurde. Nach Augenzeugenberichten waren plötzlich sechs Beamten auf einen Mann zugestürzt und hatten diesen zu Boden geworfen. Nachdem die Beamten von rund 40 Besuchern zurückgedrängt worden seien, so ein Zeuge, habe ein Beamter seine Pistole gezogen, diese dann aber gleich wieder eingesteckt.

Nach Polizeiangaben wurde die Kreuzung Mehringdamm/Gneisenaustraße in der Nacht von Freitag zu Samstag von etwa 150 Personen kurzzeitig blockiert. Es soll zu vereinzelten Steinwürfen gekommen sein.

plu

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