IRA-Flakgeschütz in Irland gefunden

Dublin (taz) - Eine großangelegte Suchaktion nach IRA-Waffen in der Republik Irland verlief am Wochenende ergebnislos. Die Suche war am Freitag ausgelöst worden, nachdem ein Spaziergänger am Ufer der Nore im Süden Irlands ein Flakgeschütz mit einer Reichweite von über drei Kilometern gefunden hatte. Ein Polizeisprecher meinte, das Geschütz sei „die tödlichste Waffe in den Händen der IRA‘.

Bereits vor zwei Monaten hatte die Polizei 3.000 Schuß Flakmunition gefunden, die an einem Strand im Nordwesten der Insel vergraben waren. Die Befürchtungen, daß die IRA im Besitz des dazugehörigen Geschützes sei, bestätigten sich vor drei Wochen, als ein britischer Armeehubschrauber in Nordirland beschossen und zu einer Notlandung gezwungen worden war. Sollte der IRA in Zukunft wirklich der Abschuß britischer Armeehubschrauber gelingen, so würde dies nicht nur einen großen Propagandaerfolg bedeuten, sondern auch die Kontrolle der Krisenprovinz durch die britische Armee erheblich erschweren.

Die irischen Sicherheitsbehörden sind davon überzeugt, daß das Flakgeschütz Teil einer größeren libyschen Waffenlieferung an die IRA ist. Im letzten November hatten französische Behörden das Schiff „Eksund“ aufgebracht, das mit 150 Tonnen Waffen an Bord von Libyen unterwegs nach Irland war.

Nach Informationen der irischen Polizei seien vier weitere Schiffe unbehelligt nach Irland durchgekommen. Die daraufhin ausgelöste einwöchige Fahndung, an der 7.000 Soldaten und Polizisten teilnahmen, brachte jedoch keine einzige Waffe zutage. Allerdings fand man ein halbes Dutzend unterirdischer Bunker, die mit Elektrizität und sanitären Einrichtungen ausgerüstet waren und offenbar die „Eksund„ -Waffen aufnehmen sollten.

Ralf Sotscheck