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Urlaubsbericht aus der Badewanne

■ Staus und Hitzewelle, Sommer-Smog und Unwetter quälen die Reisewütigen

Wozu in ferne Länder schweifen? Es lohnt sich nicht. Auf der Fahrt zum begehrten Erhohlungsziel entpuppt sich der Stau als erster Anschlag auf die urlaubsreifen Nerven der Autofahrer. Endlich am Ziel angekommen, drohen obendrein Gefahren für Gesundheit und Leben.

In der Schweiz knallt seit Tagen den Feriengästen die Sonne aufs Hirn und fördert den sogenannten Sommer-Smog. Der ist nicht so gesund, wie es die Gesichtsbräune vermuten läßt. In Locarno wurden in den unteren Luftschichten Ozon-Werte gemessen, die den zulässigen Grenzwert überschritten. Die Folge: Das aggressive Reizgas Ozon kann ätzend auf Augen und Schleimhäute wirken sowie Kopfschmerzen und Atembeschwerden auslösen. In Athen treibt eine mörderische Hitzewelle die Bewohner in Krankenhäuser oder ins Wasser. Bisher wurden fast jeden Tag die Grenzwerte der Stickstoffdioxid-Belastung überschritten. In Paris verhagelte ein heftiges Unwetter jegliches Ferienerlebnis.

Und zu Hause? In Bayern verwandelten sich am Samstag Badeseen bei subtropischen Temperaturen in Rummelplätze italienischen Zuschnitts. An den Seerändern mußten sich die Badegäste durch einen Teppich von Luftmatratzen kämpfen, weiter draußen bildeten Surfer und Segler eine dichte Barrikade. Der Bayerische Rundfunk meldete überfüllte Parkplätze, dafür wurden die Autos hemmungslos in Wiesen, Feldern und Waldgebieten abgestellt. Angesichts dieser Katastrophenlage im In- und Ausland empfehlen wir eine Badewanne voll mit Eiswürfeln, einen guten Drink und zur Unterhaltung den Verkehrsfunk.

csg

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