: Pro Bogen
■ taz-LeserInnen für Anhalter-Bahnhof-Silhouette
Soll er abgerissen werden, wie die CDU/SPD-Mehrheit in der Kreuzberger BVV fordert, oder soll er stehenbleiben, der filigrane Metall-Bogen auf dem ehemaligen Mythos-Berlin -Gelände, der die Silhouette des abgerissenen Anhalter Bahnhofs in den Himmel zeichnet.
taz-LeserInnen, die wir vor Wochenfrist auf der „Letzten Seite“ um ihre Meinung fragten, schreiben eindeutig: Der Bogen muß bleiben. Eine Auswahl:
Für Marianne Hundt aus Spandau ist der Bogen schon jetzt eine Sehenswürdigkeit, sie klebte ein Foto davon auf eine handelsübliche Berlin-Ansichtskarte. Der Maler Werner Brunner - er stellt gerade bei Pels-Leusden aus - fügte ein gemaltes Abbild des Anhalter Bahnhofs bei und ist „natürlich für den Erhalt“. Er will sogar noch zusätzlich einen Nordbogen, um die Dimensionen der Bahnhofshalle sichtbar werden zu lassen. Für Christine Erlemann aus Kreuzberg 61 wird „dieses Stahlgerüst, zusammen mit Phantasie, zum realen Raum: ohne Beton“. E.M. Reiff aus Charlottenburg findet, der Bogen sei „endlich mal sinnvoller und schöner Schrott, am Kudamm steht dümmeres Blech rum“. U.v. Bremer aus Zehlendorf hat „selten ein Kunstwerk so beeindruckt - endlich wurde der Bahnhof wieder vorstellbar“. Und B. Proske (oder Prosch, Sauklaue!) empfiehlt: „Unbedingt Linie1 fahren bis zu dem Punkt, wo man Anhalter Bahnhof und im Hintergrund den Ostberliner Dom sieht.“
Die taz-LeserInnen finden sich Seite an Seite mit Wim Wenders, Heiner Müller, Julius Posener und anderen Prominenten, die sich in einem Offenen Brief ebenfalls für das Weiterleben und -schweben von Knödlers buntem Bastelbogen am Anhalter Bahnhof einsetzen. Die Chancen für den Erhalt sind so schlecht nicht: Eine soeben vom Bezirk beschlossene Begrünung des Geländes soll nur provisorisch sein und das Kunstwerk nicht gefährden.
Im Senat herrscht ebenfalls, wie berichtet, Wohlwollen. Leser Eberhard Neuendorf geht jedenfalls vom Erhalt aus. Seine Büttenkarte an die Verantwortlichen: „Schönen Dank fürs Stehenlassen.“
tr
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