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Afrika im Schatten der Geier

■ Veranstaltungsreihe „IWF und Afrika“ eröffnet / Referentin bezeichnete „die Rekolonisierung des Kontinents“ durch IWF als „absolutes Desaster“

Am Freitag abend wurde im Haus der Kirche die Veranstaltungsreihe zum Thema IWF und Afrika eröffnet, die die AFrika-Arbeitsgruppe der Berliner „Stiftung Umverteilen für eine solidarische Welt“ vorbereitet hat.

Die Reihe steht unter dem Motto: „Afrika: Im Schatten der Geier - Die Rekolonisierung des Kontinents“ und soll am 9.September, vor Beginn des großen „IWF-Rummels“, so eine Veranstalterin, mit einer zusammenfassenden Diskussion und einem Fest beendet werden. Geplant sind Veranstaltungen zu Madagaskar, Ghana, Nigeria und Südafrika. Zur Eröffnungsveranstaltung waren um die 40 Interessierte gekommen, darunter auch einige Schwarzafrikaner.

Tatjana Chahoud, Expertin für Internationale Politik an der FU, referierte über die Politik von IWF und Weltbank: Beide Institutionen hätten vorrangig die Interessen der Gläubiger -Staaten vertreten und seien damit außerordentlich erfolgreich gewesen, da der im Jahre 1982 befürchtete Finanzkrach nicht eingetreten sei. Gleichzeitig hätten sie mit dieser Politik jenseits des Globus ein „absolutes Desaster“ hinterlassen, wobei nicht absehbar sei, wie die Krise ohne „globalen Ansatz“ gelöst werden könnte.

In der Diskussion wurden viele Verständnisfragen gestellt. Kontroversen brachen nur in Ansätzen auf, etwa als ein Mitglied der autonomen Gruppen den während der Veranstaltung verwendeten Begriff „Neokolonialismus“ kritisierte: Dieses Wort sei eher verharmlosend, da es sich bei der Politik von IWF und Weltbank um eine „neue Dimension von systematischer Völkermordpolitik“ handele.

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