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IWF-Banker sollen nicht relaxen

■ Zweihundert Polizisten schützten vor dem Parkhotel einhundert Banker vor ebenso vielen Demonstranten / „Hoch die Internationale Volksrandale“

Parkhotel gestern abend kurz nach 18.00 Uhr: Gut einhundert Demonstranten, zumeist gekleidet in schwarz, sind auf dem Weg zum Parkhotel im Bürgerpark. „Hunger, Folter, Sklaverei, wir sind überall dabei. IWF“ steht auf einem Plakat, schwarze Fahnen mit rotem Stern werden mitgeführt. Zwei Hundertschaften Polizei haben sich um das Gebäude versammelt, um die zu schützen, denen der Besuch gilt: Einhundert Banker, die nach Bremen gekommen sind, um sich vor dem Kongreß der Weltbank in Berlin noch einen Tag beim Golfspiel in Garl

stedt zu erholen.

Wann die Banker, die von der Bremer Landesbank eingeladen worden in Bremen angekommen waren, war zwar nicht bekannt, aber einige Gesichter ließen sich hinter den Fenstern des Hotels blicken. Einen „kleinen Vorgeschmack“ wollen die Demonstranten den Finanzmenschen davon geben, was sie am Samstag und dann in der kommenden Woche in Berlin erwartet. Auch in Bremen soll es keine Zeit zum Erholen geben: „Wir sind hier, um denen einen Besuch abzustatten und sie am Relaxen zu hindern.“

Vom Parkhotel ging es zum Hauptbahnhof zur Zwischenkundgebung gegen den „Weltimperialismus“ und dann weiter Richtung Sielwallkreuzung, vorbei an Siemens, ohne daß Arbeit für die Glaser zurückblieb.

Während die Demonstranten Ketten bildeten und in breiter Front über die Straße gingen (O-Ton: „Hoch die Internationale - Volksrandale) mochte sich einer nicht so recht einreihen: Der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Martin Thomas zog es vor, am Rande der Aktion die Vorkommnisse zu beobachten.

ase/hbk

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