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Leichte Änderung

Zum Einstellen des US-Geleitschutzes für Schiffe im Golf  ■ K O M M E N T A R E

Die Wogen des Persisch-Arabischen Golfs haben sich geglättet. Seit zwei Monaten, also schon vor dem Waffenstillstand zwischen Iran und Irak, wurde dort kein Tanker mehr angegriffen. Wenn die USA nun den Geleitschutz für Handelsschiffe einstellen will, so hebt es damit eine Maßnahme auf, die schlichtweg überflüssig geworden und politisch nicht länger opportun ist. Schließlich ruft die UNO-Resolution 598 auch ganz sibyllinisch „alle anderen Nationen zur äußersten Zurückhaltung“ auf, ein Passus, der bei der Verabschiedung des Textes auf die USA gemünzt war. Das Ende des Geleitschutzes setzt zudem nach der Verurteilung der Giftgasangriffe gegen die Kurden ein weiteres Zeichen in Richtung Teheran.

Soweit, so gut. Doch die 17 US-amerikanischen Kriegsschiffe kreuzen weiter im Golf. Ihre Aufgaben sollen leicht geändert werden, heißt es dazu ohne nähere Angaben. Wer geglaubt hat, die Navy schütze die „freie Schiffahrt“, muß sich jetzt eines Besseren belehren lassen. Der Tankerkrieg diente den USA als Vorwand, ihre militärische Präsenz in der Region zu stärken. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Beate Seel

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