: Abendspaß: "Der rote Kreis" / "Was nun, Herr Reuter" / "Der amerikanische Freund"
Osten („Der rote Kreis“, DDR 2, 20.00 Uhr) Krimi nach Edgar Wallace von Jürgen Roland aus der BRD von 1959, mit Professor Brinkmann als Klausjürgen Wussow, Renate Ewert und Alfred Schlageter. Schauerfreudiger, zweiter Film der ausdauerndsten Erfolgsserie des deutschen Kinos überhaupt, die ebenso die polierten Flügeltüren des Fernsehstandmöbels sprengte. Freigegeben ab 16.
Daimler („Was nun, Herr Reuter?“, ZDF, 22.10 Uhr) „Edzard Reuter hat nie einen Hehl daraus gemacht, daß er Sozialdemokrat ist“, ruft der Pressetext aus. Warum sollte er auch? Lenin und Mao sind Rolls Royce gefahren worden, da ist es doch durchaus angemessen, wenn ein Kind der deutschen Arbeiterbewegung als mächtiger Wirtschaftsführer die Daimlers in der Welt so umverteilen will, daß die Freiheit in sicheren Grenzen ruht. Die anderen dummen Fragen haben sich Klaus Bresser und Klaus-Peter Siegloch mit dem Chef der Daimler Benz AG und einem Überraschungsgast (Lafontaine?) abgesprochen. Freigegeben für aufwärtsstrebende FührungskräftInnen.
Wenders („Der amerikanische Freund“, ZDF, 23.00 Uhr) Ein Hamburger Handwerker (Bruno Ganz) begeht gegen hohe Bezahlung zwei Morde, nachdem er erfahren hat, daß er tödlich krank ist. Ein sorgfältiger Handwerker (Wim Wenders) beschreibt unter Einsatz seines Könnens subjektive Erfahrungen, die ihm später als beste Leistung des jungen deutschen Films der siebziger Jahre angerechnet werden. Freigegeben auch für Wenders-Kenner.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen