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Rechte Ideologien-betr.: "Vom Antisemitismus zur 'ökologischen Religion'", taz vom 29.10.88

betr.: „Vom Antisemitismus zur 'ökologischen Religion'“, taz vom 29.10.88

Es ist gerade im Bereich der Kritik an rechten Ideologien wichtig, sehr genau zu sein, sonst geht die Kritik ins Leere, (be-)trifft grade nicht die eventuell Anzusprechenden, die Infizierten!

Definitiv falsch ist die Argumentation rund um J.W.Hauer. Er war zwei Jahre lang Führer der von ihm mitbegründeten „Dt.Glaubenbew.“, trat dann zurück und hat sich, obwohl danach erst noch in die NSDAP eingetreten, im Laufe der Jahre Zug um Zug aus dieser Position gelöst. Mit Sicherheit hat er nicht „bis weit in die sechziger Jahre“ (er starb '62) diese Position vertreten. Ich verweise dazu auf die hervorragende Biografie von Margarete Dierks (Heidelberg 1986).

Und wenn Ossip Flechtheim behauptet, H.Mynarek sei nicht antisemitisch, gibt mir das doch zu denken (ohne den zu kennen)!

Der Artikel kommt mir vor, als ob da vorschnell ziemlich vieles in einen Topf geschüttet wurde und dann kräftig umgerührt. Dabei find‘ ich's eminent wichtig, wenn grad die taz solchen Themen nachgeht, denn: wer sonst wäre überhaupt dazu bereit?

Mondrian, Berlin 44

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