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Gedankliche Brücke-betr.: Jenninger-Rede

betr.: Jenninger-Rede

Jenninger hat nach den Voraussetzungen und Gründen des Holocaust gesucht um daraus zu lernen für die Zukunft. Im Ansatz, wenn auch noch ganz unscharf, hat er gezeigt, daß diese Voraussetzungen, die in einer erziehungsbedingten Gefühlsbeherrschung resp. Stumpfheit zu suchen sind, auch heute noch gegeben sind und sich nun andere Ventile wie Umweltzerstörung, Atomterror, Genmanipulation, Bürokratie verschaffen.

Diese gedankliche Brücke hat bei seinen Kollegen eine Abwehrreaktion ausgelöst, die mindestens ebenso bedenklich stimmt, wie die Unbeholfenheit und die freudschen Fehlleistungen Jenningers (Deutsche vs. Juden, Verschonung der Wirtschaft). Letztere zeigen lediglich, daß er am Anfang einer gedanklichen Entwicklung dillettiert, während seine Kollegen die Verdrängung schon abgeschlossen haben und in ihrer „Fassungslosigkeit gegenüber dem Unerklärlichen“ nicht gestört werden wollen.

Jost M. Lang, Eppelheim-Heidelberg

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