: HEP beschlossen
■ Akademischer Senat plant für „Uni 2010“ / GEW und StudentInnen: Keine inhaltlichen Kriterien
Als sich der Akademische Senat (AS) der Bremer Universität gestern mit „HEP“ befaßte, wurde kein Baby-Fraß aufgetischt, sondern das Zahlenwerk über die „Entwicklungsperspektive Uni 2010“, genannt „Hochschulentwicklungsplan“ (HEP). 220 ProfessorInnen-Stellen hat Senator Franke in seinem „Hochschulgesamtplan“ für das Jahr 2010 vorgesehen. Das sind rund 100 weniger als heute, gleichzeitig soll jedoch die Zahl der traditionell in Bremen unterrepräsentierten MitarbeiterInnen des wissenschaftlichen Mittelbaus deutlich erhöht werden. 238 statt 220 Professoren forderte gestern der AS und stimmte dem vom Rektor vorgelegten Verteilungsplan dieser Stellen auf die einzelnen Fächer zu.
„Ein solcher Plan hat eine Halbwertszeit von fünf Jahren“, relativierte der GEW-Vertreter im AS, Müller, die tatsächliche Bedeutung des Beschlusses für das Jahr 2010. Zusammen mit den
beiden studentischen Mitgliedern des Akademischen Senats hatte er gegen HEP gestimmt. Sein Hauptargument gegen den Hochschulplan: „Es fehlen alle inhaltlichen Kriterien für eine künftige Fächerstruktur, für Forschungsschwerpunkte und künftige Aufgaben des akademischen Mittelbaus.“ Die Hochschulplanung werde so „auf reine Professorenzählerei“ reduziert.
Von studentischer Seite wird zudem der überproportionale Abbau im geisteswissenschaftlichen Bereich kritisiert. Während heute noch ca. zwei Drittel der Bremer Professoren Geisteswissenschaftler sind, sollen es nach dem HEP im Jahr 2010 nur noch 50 Prozent sein. Die Zahl der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen wird im naturwissenschaftlichen Bereich dann sogar deutlich höher liegen als im geisteswissenschaftlichen. Außerdem dürfe nicht mit sinkenden StudentInnen-Zahlen gerechnet werden.
Ase
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen