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Mit UNiMUT ins neue Jahr

■ StudentInnenprotest '89: Bundesweiter UNiMUT-Kongreß in Berlin / Auch ausländische Studenten werden erwartet

Berlin (taz) - „Nach den Winterferien brauchen wir im Januar einfach einen guten Startschuß, damit der Streik und die Proteste im neuen Jahr gleich wieder richtig anlaufen“, erzählt Frederic, der an der BeFreiten Universität Berlin Philosophie studiert, „und daraus ist dann die Idee entstanden.“ In Berlin soll vom 6. bis zum 9.Januar ein großer StudentInnen-Kongreß stattfinden. „Es soll ein riesiges Treffen für die Studierenden aus der ganzen BRD und auch aus anderen Ländern Europas werden!“, führt Frederic aus.

Die Vorbereitungen für den Kongreß laufen derzeit auf Hochtouren, StudentInnen von allen Westberliner Hochschulen sind beteiligt. „Unsere Bewegung krankt bislang daran, daß unsere weitergehenden gesellschaftlichen Forderungen und Inhalte wenig klar sind“, meint Frederic weiter. „Deshalb wollen wir genau über diese Themen auf dem UNiMUT-Kongreß diskutieren.“ „Dazu brauchen wir einfach ein paar Tage Zeit“, fügt ein anderer Student hinzu, „denn durch den täglichen Streß, den Streik durchzuziehen, sind viele dazu bislang kaum gekommen. Ganz wichtig an UNiMUT ist, daß da endlich ein Erfahrungsaustausch zwischen verschiedenen Unis und auch mit Studierenden von anderen europäischen Unis laufen kann.“

Für die Suche nach möglichen „Alternativen zur Fremdbestimmung“ - so der Untertitel des Kongresses - werden am 6., 7. und 8.Januar für je eine Großveranstaltung prominente Referenten eingeladen. Der inhaltliche Schwerpunkt des Kongresses soll jedoch keineswegs in langen Redebeiträgen von „Promis“ liegen, sondern vielmehr den Diskussionen in selbstbestimmten Seminaren, von denen sich in den letzten Wochen an den Berliner Unis Hunderte gebildet haben.

Und wenn am letzten Kongreßtag die Köpfe nur noch rauchen, geht's auch schon wieder hinein ins handfeste politische Geschehen, denn der 9.Januar ist der erste offizielle Uni -Tag im neuen Jahr, und mit einem „großen Aktionstag“ wollen die UNiMUTigen StudentInnen die Fortsetzung des Streiks und der Proteste einläuten.

Bert Hoffmann

Kontakte über Tel. 030-8386488/838 57 04

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