: JEDE MENGE SCHULSTREIKS
Rund 2.000 SchülerInnen haben sich nach Angaben der Veranstalter gestern an einer SchülerInnendemo beteiligt. Die Demonstration, die vormittags am Wittenbergplatz gestartet war, verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Auf der Abschlußkundgebung vor dem Friedrich-Fröbel-Haus (ErzieherInnenschule, d.Red.) verlasen die DemonstrantInnen nochmals ihre Forderungen und kündigten an, daß es auch nach den Ferien weitere Schulstreiks und Aktionen geben werde. Vollversammlungen würden voraussichtlich auch während der unterrichtsfreien Zeit stattfinden, hieß es weiter. Auf keinen Fall dürfte die begonnene Diskussion unter der lethargischen Stimmung anläßlich fetter Festtagsbraten zu den Akten gelegt werden, so die SchülerInnen.
Ohne größere Auseinandersetzungen räumte gestern mittag die Polizei das Robert-Koch-Gymnasium in Kreuzberg. Mangels anwesender Schülerzahl erledigte sich der Räumungsauftrag des Schulleiters innerhalb weniger Minuten. Trotz des vom Schulleiter gestellten Ultimatums blieb die Herrmann-Hesse –Schule auch gestern weiter besetzt. Der Schulchef hatte am Montag den SchülerInnen eine Frist gesetzt, innerhalb derer die Besetzung beendet werden solle. Bis gestern 14 Uhr müsse die Schule geräumt werden, so seine Anordnung. Die SchülerInnen ließen sich jedoch nicht einschüchtern und nahmen eine eventuelle Begegnung mit der Polizei in Kauf. Die blieb allerdings aus, womit die SchülerInnen auch weiterhin ihre Zelte in der Penne aufschlagen.
20 Schulen werden mittlerweile in Berlin bestreikt. Sieben davon haben die SchülerInnen per Besetzung in Beschlag genommen. Da ab heute jedoch Ferien auf dem Programm stehen, werden sich die Streikaktivitäten bis auf weiteres vor die Schultore verlegen. Türschlösser wollten die Streikenden jedenfalls nicht knacken, ließ der Aktionsrat verlauten.
Christine Berger
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen