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Bremen voller ehrlicher Finder

■ Polizeipressestelle findet „Glauben an das Gute im Menschen“ wieder / Handtasche mit 30.000 Mark im Fundbüro abgeliefert / Autokauf gesichert und 948 Mark Finderlohn

Eigentlich wollte sie sich ein Auto kaufen, doch als sie nach ihrer Lederhandtasche griff, ruderte ihre Hand im Leeren. Marie-Luise M. (47) aus Tenever (alle Namen von der Red. geändert) hatte nicht nur ihre Dokumente, sondern auch über 30.000 Mark verloren, mit denen sie den Autohändler bezahlen wollte.

Ohne Hoffnung, aber in letzter Verzweiflung rief sie drei Tage darauf im Fundbüro an - und siehe da, der 33jährige Horst S. hatte die Handtasche mitten auf der Hemmstraße gefunden und sie sofort ohne Abzug von Spesen der

Polizei übergeben. Jetzt kann sich Marie-Luise M. doch noch ihr Auto kaufen und Horst S. fährt mit 948 Mark, die er als Finderlohn bekam, in verdienten Weihnachtsurlaub.

Horst S. ist keine Ausnahme. Zwischen Knoops Park und Hemelinger Bahnhof scheint es von ehrlichen Findern nur so zu wimmeln. Der türkische Bremer Ahmed Ö. bekam sein Portemonnaie mit 520 Mark zurück. Gefunden hatte es der 9jährige Peter L. Für ihn gab es 26 Mark Finderlohn. Der Rentner Friedrich N. (65) lieferte erst am Donnerstag 3.600

Mark in einer Geldbörse bei der Polizei ab, die er auf dem Gehweg der Admiralstraße gefunden hatte. Jetzt wartet der Fund auf seinen Besitzer.

„Aus Sicht der Polizei ist es sehr erfreulich, über ehrliche Finder berichten zu können“, schreibt deren Pressestelle, die sich gewöhnlich mit Handtaschenraub, Einbruchsdiebstahl und Autoknackern zu befassen hat. In jahreszeitlich üblicher Rührung fährt sie fort: „Der Glauben an das Gute im Menschen bekommt wieder Nahrung.“

Ase

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