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Wohnen statt kegeln?

■ Bezirk will Abriß und Wohnungsneubau an der Hasenheide verhindern Scharfe Kritik an „unverschämter“ Weisung der Bauverwaltung

Über die aufgegebenen Pläne der Schultheiss-Brauerei, ihr knapp 14.000 Quadratmeter großes Festsaal-Gelände an der Hasenheide zu verkaufen und damit zum Abriß freizugeben, ist es zu einer offenen Kontroverse zwischen dem Kreuzberger Bezirk und der Senatsbauverwaltung gekommen. Nachdem ein Architekt ein Bauvorbescheidsantrag zum Neubau von 160 Sozialwohnungen in dem Block zwischen Hasenheide, Jahn-, Urban- und Graefestraße eingereicht hatte, war vom Bezirk der Erlaß einer sogenannten Veränderungssperre zur Sicherung der vorhandenen Sport- und Freizeitstätten per Bebauungsplan beantragt worden. Diesen Antrag lehnte die Bauverwaltung Anfang Dezember mit einer Begründung ab, die den Bezirk einmal mehr auf die Palme trieb.

Die Bezirksziele eines langfristigen Erhalts der gastronomischen und sportlichen Einrichtungen würde „angesichts der schlechten Bausubstanz, der fehlenden wirtschaftlichen Grundlage und des entgegenstehenden Willens des Eigentümers erhebliche Probleme aufwerfen“, heißt es in dem jetzt bekanntgewordenen Bescheid. Angesichts der bestehenden hohen Nachfrage nach Wohnungen sei es im übrigen nicht vertretbar, den Bau der projektierten Wohnungen an dieser Stelle zu verhindern. Deshalb werde der Bezirk angewiesen, das Bebauungsplanverfahren einzustellen.

Kreuzberg sei fest entschlossen, den Bau der Wohnungen zu verhindern, denn in dem Bereich könne eine solche „Zusammenballung“ wegen der dann noch mehr eingeschränkten Lebensqualität zu Lasten auch der Kegelsportler nicht mehr hingenommen werden.

Wie von der Schultheiss-Brauerei beteuert wurde, solle in Abstimmung mit dem Bezirk nur ein Bewerber zum Zuge kommen, der in seinen Plänen den Erhalt der Kegelbahnen und des Gastronomiebetriebs garantiere.

Thomas Knauf

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