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S O C K E N S C H U S S Flo-zzeleien

■ Wie ein Star-Schuß in die Reifen ging

Wie sie denn Bremen finde?, wollte Kollege Wontorra wissen. „Very nice, really beautiful.“ Es ist 20 Uhr 18 in der Stadthalle. Eine halbe Stunde später, und die Antwort der schwarzen Schönen, die aus den USA nach Bremen gekommen ist, um 24 Radler in die Gänge zu schießen, wäre anders ausgefallen.

Dabei hatten es sich alle so schön vorgestellt. Zum ersten Mal ein Weltstar der Leichtathletik in Bremen, und dann das: Als Flo die Pistole hebt, rutscht sie mit ihren spikelosen Turnschuhen auf der glatten Holzpiste aus und in die wartenden Radler hinein. Lokalmatador Kappes gelingt es gerade noch, seinen Drahtesel zur Seite zu schieben, Thurau schafft es nicht mehr. Die Nägel vom Flo krallen sich in den Vorderreifen seiner Rennmaschine, und der platzt mit lautem Knall. Dashalten die anderen Radler für den Startschuß und rasen los.

Frau Flo wird vom Stadthallen-Chef zur Doping-Kontrolle abgeführt. Es finden sich Hinweise auf alkoholfreies Bier im Urin. Flo wird darauf hin von der weiteren Teilnahme an der Veranstaltung ausgeschlossen, da sie gegen die bei Sechs -Tage-Rennen vorgeschriebene 2,2 Promille-Untergrenze verstoßen hat.

Holger Bruns-Kösters

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