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Besitzstandswahrung-betr.: "Das Ende des rofessorenzeitalters", taz vom 21.12.88

Betr.: „Das Ende des Professorenzeitalters“, taz vom 21.12.88

Der Verfasser benutzt zwar die männliche Form, meint aber auch die „Damen“ mit seiner Forderung, „daß bis auf weiteres keine neuen Professoren berufen werden“ sollen. Dies entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Besitzstandswahrung anderer Art: der der Männer in der Wissenschaft!

Der Frauenanteil an den Professuren ist nach wie vor gering (C-4 2,1 Prozent, C-3 7,9 Prozent), obwohl fast die Hälfte der Studierenden an der FUB Frauen sind und viele qualifizierte Wissenschaftlerinnen zur Verfügung stehen. Die Etablierung von Frauenstudium und Frauenforschung, eine der Hauptforderungen der streikenden Studentinnen, läßt sich nicht mit der ein oder anderen „Frauenforschungsprofessur“ erreichen und auch nicht allein mit der befristeten Beschäftigung von akademischen Mitarbeiterinnen. Dieses Ziel kann nur durch die Berufung von Professorinnen erreicht werden und es darf nicht länger vertagt werden.

Da Mann, egal welcher hochschulpolitischen Gruppierung er sich zurechnet, sich dieser Einsicht bisher verschließt oder jedenfalls nichts dafür tun will, muß die vorrangige Berufung von Frauen mittels Quotierung sichergestellt werden. (...)

Liane Rybvczyk

(Stellvertretende Vorsitzende des Beirats der ZE zur Förderung von Frauenstudien und Frauenforschung an der FUB)

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