: Immer mehr Rechtsradikale
Stuttgart (ap) - Rechtsextremistische Organisationen haben im vergangenen Jahr in der Bundesrepublik starken Zulauf gehabt. Der Präsident des baden-württembergischen Landesamts für Verfassungsschutz, Eduard Vermander, sagte in einem Interview der 'Stuttgarter Nachrichten‘ (Samstagausgabe), landes- und bundesweit hätten Verfassungsfeinde von rechts 1988 über zehn Prozent an Mitgliedern hinzugewonnen. Unter Berufung auf den Verfassungsschutzbericht 1988 sagte Vermander, das Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln habe inzwischen rund 28.000 Personen als rechtsextremistisch eingestuft. Ein deutlicher Zuwachs sei bundesweit bei der Deutschen Volksunion (DVU) zu beobachten. Es sei vorstellbar, daß die Berliner Situation Anlaß sein werde, in eine Überprüfung durch den Verfassungsschutz einzutreten. In Berlin hatten die „Republikaner“ 7,5 Prozent der Stimmen erhalten. Vermander bewertete die „Republikaner“ als eindeutig rechtsradikal. Nach einer Meinungsumfrage der Wickert-Institute liegen die „Republikaner“ in der „Sonntagsfrage“ („Für wen würden Sie votieren, wenn morgen Bundestagswahlen wären?“) inzwischen bereits bei 11,5 Prozent bundesweit. „Damit ist unser Einzug ins Europaparlament im Juni dieses Jahres mehr als wahrscheinlich“, erklärte der Vorsitzende der Rechtspartei, Schönhuber.
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