: Alles so schön schwarz hier
■ Jasmin Karehalli Ausstellung im Kairo
Sonntagabend im Kairo: Die Szene ist versammelt. Jasmine Karehalli, 24-jährige Studentin der Hochschule für Grafik und Design, zeigt zum ersten Mal ihre Bilder in einer Ausstellung. Auf der Vernissage begegnen sich die Künste. Kommilitonen zeigen Experimentalfilme, und „Less Funny Beduines“ spielen zum Tanz. In schummerigem Licht hängen die Bilder. Auf allen dominiert Schwarz (wie bei der Kleidung der Besucher). Bunt gemischt sind die Techniken. Oel, Bleistift, Tusche und Kreiden auf verschiedenen Malgründen. Jasmine Karehalli scheint alles einmal ausprobiert zu haben. Genauso der Stil. Da hängt eine Comiczeichnung, dort Expressionismus, Surreales, und ein Bild sieht aus wie von Tommi Ungerer. Auf Nachfrage erklärt die Künstlerin, daß sie mit all dem nichts zu tun habe. Wer sich dann die Titel („Kastrakt“) oder gar die Preise (ein Werk kostet 666 DM, ein anderes 2 Mark und 89 Pfennige) anguckt, könnte all das komisch finden. Das Lachen aber bleibt im Hals stecken, angesichts der Bildmotive. Ein Zahn fliegt durch die Luft, Augen hängen in der Dunkelheit. Gesichter sind entweder verzerrt oder abgestumpft. Gut, daß es soviel Sekt gibt, der läßt die Grimassen schwimmen, bis sie weich werden. W.S
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