: Satellit weggeflogen
■ Frachtjumbo startete mit einem Fernmeldesatelliten von Bremen gen Kourou / Bald wird übers All telefoniert
Der erste von drei Satelliten des Deutschen Fernmeldesatelliten-Systems DFS „Kopernikus“ ist am Donnerstag mit einem Frachtjumbo vom Bremer Flughafen aus in Richtung Kourou gestartet. Nach der Landung auf dem Flughafen Rochambeau in Cayenne (Französisch-Guayana) wird der Postsatellit auf dem Landweg zum 60 Kilometer entfernten Startplatz Kourou gebracht. Von dort soll er in den Nachtstunden des 28. April mit einer Ariane-Trägerrakete 44 -L in seine Position rund 36.000 Kilometer über der Erde gebracht werden.
„Kopernikus“ wurde im Auftrag der Bundespost von einem nationalen Firmenkonsortium unter Führung der Siemens AG entwickelt. Der Auftrag umfaßt nicht nur drei Satelliten, sondern auch die erforderlichen Bodenstationen mit zentralen Punkten in
Usingen bei Frankfurt und in West-Berlin. DFS ist nicht nur für Fernseh-und Rundfunkübertragungen angelegt, sondern unter anderem auch für die Schaltung von 7.500 Zweiweg -Telefongesprächen und die Übermittlung von Telex und Faksimile. Vom Sommer dieses Jahres an sollen die Bundesbürger über das nationale Satellitensystem kommunizieren können.
Für die Satellitenentwicklung bildeten MBB-ERNO in Bremen und die ANT Nachrichtentechnik GmbH in Backnang bei Stuttgart das Konsortium R-DFS. Die Firmen zeichneten für Entwicklung, Bau und Ausrüstung der drei Satelliten verantwortlich. Der zweite DFS soll in einem halben Jahr von einer Ariane in Position gebracht werden. Eine dritte Flugeinheit bleibt als Reservesatellit am Boden.
dpa
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