: Streit um Satanskult
Berlin (taz) - Der am Sonntag abend ausgestrahlte Beitrag des ARD-Kulturmagazins Titel, Thesen, Temperamente zum Satanskult in der Bundesrepublik hat in Hessen eine kulturpolitische Affäre ausgelöst. Die Gemüter der Zuschauer hatten sich über eine Performance des Wiener Künstlers Hermann Nitsch erhitzt, in der eine rituelle Vergewaltigung gezeigt wurde. Am Montag forderte der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Hermann Kleinstück (FDP), die Frankfurter Städelschule auf, die vorgesehene Berufung Nitschs zum Professor zu überdenken. Ungeachtet dieser Proteste will der Direktor der Städelschule, Kaspar König, auf einer Berufung Nitschs beharren. Er könne den „Unwillen und Ekel“ der Zuschauer über die Sendung verstehen. Die Ausstrahlung der Sendung zu diesem Zeitpunkt sei aber „reine Manipulation“ der Kulturredaktion.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen