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Innerdeutsche Flüge werden teurer

■ Berlin-Flugpreise steigen Anfang April Dafür ist ein Billigst-Sondertarif im Gespräch

Die Preise im innerdeutschen Flugverkehr werden Anfang April zwischen 3,5 und fünf Prozent steigen. Wie 'Der Tagesspiegel‘ meldete, haben die alliierten Luftfahrtattaches entsprechende Anträge der Fluggesellschaften genehmigt.

Noch am Mittwoch hatte der Sprecher der Bundesregierung, Herbert Schmülling, mitgeteilt, Vermutungen, daß eine Erhöhung der Flugpreise zum 1.April zwingend sei, seien „nicht durch die Verhandlungslage gedeckt“. Schmülling hatte Berichte bestätigt, wonach auch die Bonner Subventionen für die Berlin-Flüge einer allgemeinen Sperre der Verwaltungsausgaben von fünf Prozent unterworfen seien.

Die Fluggesellschaften haben gleichzeitig einen neuartigen Billigtarif für Privatreisende beantragt. Er soll genutzt werden können, wenn der Passagier Hin- und Rückflug fest bucht, sofort bezahlt und den Rückflug nicht vor einem Sonntag antritt. Der Antrag sei von den Attaches ebenfalls genehmigt worden, könne jedoch nicht in Kraft treten, weil die Bundesregierung bisher ihre Zustimmung nicht gegeben habe. Falls die Bundesregierung die Fluggastsubvention für diesen Tarif verweigere, komme er nicht zustande, heißt es in dem Bericht. Er liege um 49Prozent unter dem Normalflugpreis. Ein Hin- und Rückflug zwischen Berlin und Frankfurt werde danach nur 178 Mark kosten, gegenüber 404 Mark nach dem Anfang April erhöhten Normaltarif und 266 Mark nach dem Spartarif. Demgegenüber wird das umweltschädliche Fliegen gegenüber den teuren und auf der Transitstrecke unkomfortablen Zugreisen noch attraktiver. Prompt monierte die „Interessengemeinschaft Eisenbahn und Nahverkehr“ (IGEB), daß der Regierende Bürgermeister Momper sich für den Erhalt der Fluggast-Subventionen bei der Bundesregierung einsetzen will. „Nach unserer Auffassung steht dies in krassem Widerspruch zu der Koalitionsaussage, wonach der Senat 'Maßnahmen zum Abbau der Wettbewerbsnachteile der Eisenbahn gegenüber dem Flugverkehr‘ ergreifen will“, meint die IGEB. Die „insbesondere durch die SPD initiierte Vertragspolitik mit der DDR über den reibungslosen Transitverkehr über Land“ lasse „Fluggastsubventionen als unzeitgemäßen Luxus auf Steuerbasis erscheinen“.

taz/dpa

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