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Tausend Rotenburger evakuiert

■ Zugunglück verursachte Millionenschaden / Gefahr durch explosive Chemikalie / Loser Radreifen ließ Güterwaggons entgleisen / Bahnstrecke den ganzen Sonntag gesperrt

Schaden in Millionenhöhe hat das Güterzugunglück am Wochenende verursacht. Zur Bergung von 21 am Samstag abend im Bahnhof Rotenburg entgleisten Güterwaggons wurden am Sonntag morgen rund 1.000 Menschen ins Rathaus der Stadt evakuiert. Experten der Bundesbahn befürchteten, daß Reste einer explosiven Chemikalie in zwei leeren Kesselwaggons detonieren könnten. Allein die Bergung dieser beiden Waggons zog sich bis zum frühen Sonntag abend hin. Erst danach konnten die Evakuierten wieder zurück in ihre Wohnun

gen. Solange wurde auch die dreigleisige Fernstrecke zwischen Hamburg und Bremen von der Bundesbahn total gesperrt. Menschen sind bei dem Unglück nicht zu Schaden gekommen.

Die Bundesbahn-Direktion Hamburg rechnete am Sonntag damit, daß die Bergung der übrigen Waggons noch mehrere Tage dauern wird. Die Reparaturarbeiten an Gleisen und elektrischen Oberleitungen wurden in der Nacht zum Montag fortgesetzt.

Die beiden Kesselwagen mit den Resten des explosiven Propylenoxid sowie ein weiterer Leer

wagen mit Resten einer zweiten giftigen Chemikalie waren bei dem Unglück nicht leckgeschlagen, so daß keine unmittelbare Gefahr von ihnen ausging. Die Bundesbahn ermittelte als Ursache des Unglücks einen losen Radreifen am Rad eines mit Holzstämmen beladenen Waggons.

Während des Sonntags wurde der Fernreiseverkehr über Hannover-Löhne-Hamm umgeleitet. Im Nahverkehr richtete die Bundesbahn Pendeldienste zwischen Bremen und Rotenburg sowie Hamburg und Scheeßel ein. Dazwischen pendelten Busse.

dpa

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