Universität stellt ein: 22 neue WiMis

■ Mit dem „Überlastprogramm“ des Bundes bekommen Bremer StudentInnen richtige Studienplätze mit Lehrkräften / Kapazitäts-Ausweitung nur in der Informatik

Eine ungewohnt erfreuliche Aufgabe hatte der Akademische Senat der Universität am Mittwoch zu erledigen: Zwei Millionen Mark „Überlastmittel“ aus dem Bundesprogramm, das nach dem StudentInnen-Streik ausgelobt wurde, waren zu verteilen. 22 neue Stellen für wissenschaftliche MitarbeiterInnen sollen damit noch in diesem Jahr geschaffen werden. Doch gleichzeitig muß die Universität neue „Überlast“ schaffen: Um 195 soll die Zahl der Studienplätze erhöht werden.

„Es sollen allerdings keine neuen Studenten kommen, sondern die Studenten, die schon da sind, sollen echte Studienplätze unter den Hintern bekommen“, erklärt der zuständige Referent des Uni-Rektors, Sabaß, das „Überlastprogramm“. Heute studieren im Studienfach Biologie

30-40 Prozent, in der Informatik 25-30 Prozent und in der Psychologie sogar 90 Prozent mehr StudentInnen, als in den Kapazitätsberechnungen der Universität tatsächlich Studienplätze ausgewiesen sind.

Dazu kam es, weil sich abgewiesene StudienbewerberInnen in den vergangenen Jahren regelmäßig gegen die Uni vor Gericht einen Studienplatz erklagen konnten. „Das wird jetzt nichtmehr passieren“, meint Referent Sabaß, „wir haben dazugelernt und rechnen uns jetzt gute Chancen aus, vor Gericht zu obsiegen.“ Der in vergangenen Jahren angemahnte Kapazitäts-Bericht der Bremer Universität läge inzwischen in korrekter Form vor.

Nur in der Informatik wird im Wintersemester tatsächlich mit mehr StudentInnen gerechnet, da die Plätze zentral über die ZVS in

Dortmund verteilt werden und dort der Studienplatz-Aufschlag aus dem „Überlastprogramm“ voll weitergegeben wird.

Trotz der expliziten Bindung der Bundesmittel an sechs besonders gefragte technische Studiengänge, Ökonomie, Jura und Psychologie werden auch andere Geistes- und die Kulturwissenschaften indirekt davon profitieren. Denn ihnen werden nun verstärkt die Mittel des universitäts-internen „Überlast„-Programms zufließen. Über Vergabe zusätzlicher Sachmittel soll die neue viertelparitätische Kommission erst noch beraten.

Auch für die kommenden Jahre wird mit je zwei Millionen Mark „Überlastmitteln“ an der Uni gerechnet. 10 der neuen Stellen werden dann in die Grundausstattung der Uni übernommen.

Ase