piwik no script img

DONNERSTAG (Himmelfahrt)

Bis ganz nach oben kommt die ARD mit ihrem Himmelfahrtsprogramm nicht, doch immerhin in recht luftige Regionen. Axel Engstfeld erklimmt Deutschlands höchsten Berg. Von der besucherfreundlich ausgebauten Gipfelterasse der Zugspitze aus zeigt er uns nicht nur die schöne Aussicht. Den 50 Millionen Ausflüglern, die Jahr für Jahr auf dem immer dichter werdenden Straßennetz in die Spielwiese Alpen einfallen, gaukeln die Hochglanzprospekte der Touristikbranche immer noch ungetrübte Edelweiß- und Gamsbartromantik vor. Doch die gesunde Höhenluft ist längst mit giftigen Stickoxyden durchsetzt, der Bergwald ist zu 80 Prozent geschädigt. Das Zugspitzplatt, die Geschichte seiner Erschließung und die Konsequenzen für die Umgebung sind Thema des Films aus der Reihe Unter Deutschen Dächern. Der geschundene Berg, 20.15 Uhr, ARD.

Im Hochland spielt auch der Spielfilm Gülibik. Ali, der sechsjährige Sohn einer anatolischen Bauernfamilie entwickelt in der Abgeschiedenheit der Bergwelt eine tierische Freundschaft zu dem Hahn Gülibik. Daß Alis Vater das Tier zum Hahnenkampf abrichtet, macht den Jungen todunglücklich. Trotzdem begleitet er den Vater zum ersten Kampf mit in die Stadt (23 Uhr, ARD).

Im Zweiten kann man spätabends die unglückliche Ingrid Bergmann bewundern. In dem amerikanischen Spielfilm von George Cukor (1943) kehrt sie als elternlose Paula mit ihrem Mann Gregory (Charles Boyer) in das Haus zurück, in dem Ihre Tante, Lady Alquist, ermordet wurde. Motiv wie Täter blieben unentdeckt. Gregory schirmt sie hermetisch von der Außenwelt ab, Paula wird mehr und mehr von Angstzuständen gequält. Sorgenvolle Gesichter konnte die Bergmann schon immer am besten mimen. Aber da ist ja noch Joseph Cotten alias Brian Cameron, der gute Mann von Scotland Yard, der ihr zur Seite eilt und am Ende wieder zum Lächeln verhilft. Das Haus der Lady Alquist/Gaslight, 23.20 Uhr, ZDF)

ks/utho

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen