: Neue Zeit
■ Komintern-Verfolgung in UdSSR-Zeitschrift
Moskau (afp) - Ein Vertreter des sowjetischen Marxismus -Leninismus-Instituts hat zugegeben, daß auch nach Moskau geflohene Kommunisten aus ganz Europa unter den Verfolgungen in der Stalinzeit gelitten haben. Friedrich Firssow nannte in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift 'Nowoje Vremia‘ (Neue Zeit) unter anderem das Schicksal des ermordeten ungarischen Kommunisten Bela Kun und des 1939 erschossenen polnischen Parteichefs Julian Lenski. Auch Kommunisten, die aus Deutschland, Österreich, Bulgarien oder Finnland geflohen waren, wurden in der UdSSR erneut verfolgt. In seiner Analyse der Komintern-Politik schreibt Firssow, daß keiner der Führer der dritten Internationale gewagt hätte, offen den Stalinterror zu verurteilen: „Er wäre sofort liquidiert worden.“
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