: PKK-betr.: "Kurdische Organisation vor deutschem Gericht", taz vom 21.4.89
betr.: „Kurdische Organisation vor deutschem Gericht“
taz vom 21.4.89
Es ist wahrscheinlich niemandem entgangen, wie mit Kurden in ihrer politisch zerrissenen Heimat umgesprungen wird. Die taz hat durch ihre Berichterstattung sicher dazu beigetragen, das Verständnis für die Situation der Kurden dort und hier in der BRD zu verbessern.
Auch bezüglich der Aktivitäten der Rebmann-Behörde und der Anwendung des § 129 a kann man ja durchaus der von „maka“ geäußerten Meinung sein - aber was ist eigentlich, wenn nun doch etwas daran sein sollte, an den Vorwürfen gegen die Angeklagten beziehungsweise gegen die sogenannte PKK?
Die Unschuldsvermutung und die berechtigte Abwehr von Vorverurteilungen stehen, wie es scheint, wieder mal im Konflikt mit dem ebenfalls berechtigten Interesse von politischen Flüchtlingen und deren Familienangehörigen, von Mord, Verstümmelung und unverhohlenen Drohungen verschont zu bleiben. (...)
Daß die Morde und Überfälle auf Kurden während der letzten Jahre nicht aufgeklärt wurden, hat meines Erachtens weniger damit zu tun, daß die Angehörigen der Opfer die Täter nicht (er)kannten, sondern mit Verhältnissen, wie sie in Sizilien oder Neapel oder auf St.Pauli von taz-BerichterstatterInnen schonungslos angeprangert und korrekt benannt werden. (...)
Dr.K.Blum, Oldenburg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen