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Wer lügt hier?

■ Hungerstreik-Veranstaltung im Theater der Shakespeare-Company

„Wer lügt hier?“ fragt seit Tagen ein weißes Plakat auf Bremer Bauzäunen. Nachdem Bremer KünstlerInnen, Theaterleute und andere Kulturbewegte Ende März im Theater der Shakespeare Company im Vortrag von Zitaten aus Briefen, Behördenakten und Anstaltsordnungen Zugang zum „Hungerstreik von RAF und Widerstand“ gesucht hatten, sollten am Dienstag abend die Fakten der Haftbedingungen genannt und diskutiert werden. Trotz abgebrochenem Hungerstreik hat sich daran bis heute nichts geändert, erfuhren die rund 100 Interessierten vom Bremer Hungerstreik-Büros. Selbst die versprochene Zusammenlegung von sechs Frauen in Nordrhein-Westfalen hat noch nicht stattgefunden.

Ausführlich berichtete der Bremer Rechtsanwalt Horst -Eberhard Schultz vom größten „Ter

roristen-Prozeß“ in der Geschichte der Bundesrepublik, der sich gegen Mitglieder der kurdischen PKK richtet, von denen elf seit dem 24. April mit einem Hungerstreik gegen ihre Isolationshaft protestieren. „Unmenschlicher als in der Türkei“ nennt Schultz Mandant Selahattin Erdem seine Einzelhaft, in der er zweimal monatlich für eine halbe Stunde hinter einer Trennscheibe Besuch empfangen kann.

Eine Diskussion über den Abbruch des RAF-Hungerstreiks fand am Dienstag nicht statt. Die Frage, warum bis heute keine gemeinsame Erklärung dazu abgegeben wurde, beantwortete Helga Praß für die Gruppe der Angehörigen mit der gesundheitlichen Schwäche nach dem Hungerstreik. „Aber die Erklärung wird kommen, und sie wird gut sein“, so Helga Praß.

Ase

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