Fish&ships&peanuts

■ CDU-Mann Ebel mag sich nicht von Europa trennen

Gehauen haben sie ihn kräftig, die Wähler den CDU-Sack in Bonn, getroffen aber haben sie den Ebel. Der, Vorname Manfred, saß nämlich seit fünf Jahren im für die Bremer CDU im Europaparlament. Gewählt worden war der Bremerhavener damals über Platz 12 der nordrhein-westfälischen CDU.

Ein Platz, den die Parteifreude im Westen der schwindsüchtigen Bremer CDU dieses Mal wieder zur Verfügung stellten. Gönnerhaft, aber aussichtslos, denn mit Platz acht der Liste war dieses Mal Schluß der Abgeordneten -Herrlichkeit. Jetzt muß sich der SPD-Mann Thomas van der Vring alleine um die bremischen Interessen in Staßburg kümmern, obwohl der, so Noch-Kollege Ebel, „abgefüllt ist bis Oberkante Unterlippe“, mit Arbeit versteht sich.

Europa-Parlamentarier haben zwar nach landläufiger Meinung so gut wie nichts zu sagen, zu tun aber hatte es reichlich, das MdEP Ebel. Jeden Montag, zwischen sechs und acht Uhr ist er in Flugzeug oder IC gestiegen, zurückgekommen erst am Freitag spät. Und auch wenn er „das Haupt immer auf andere Kissen“ betten mußte, ein Europaabgeordneter, „hat das schönste Mandat, das es auf der Welt gibt.“ Klar, die Kompetenzen, das sind „Peanuts“, aber das Kämpfen um mehr Macht mit Ministerrat und Bürokratie, das macht „richtig Spaß“ und wird Ebel fehlen.

Aber immerhin: Bis zum 25. Juli ist der CDU-Europamann für Fisch und Schiff noch im Amt, und bis dahin liegen auch noch so schöne Dinge wie Studientage in Spanien vor ihm. Etwas Besseres als Kommunalpolitik in Bremerhaven zu machen, das findet sich überall.

Und so ist Ebel zuversichtlich einen anderen Job in sachen Europa zu bekommen. „Angebote gibt es schon.“

hbk