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Mehr Plätze als Azubis

■ Der Grund: Geburtenschwache Schulabgangs-Klassen

„Wir können von einer weitgehenden Normalisierung sprechen“, freute sich Bildungssenator Franke gestern über die neuesten Zahlen für das Ausbildungsjahr 89/90. Zum ersten Mal seit Jahren wird es im Land Bremen wieder mehr Plätze (8431) als Bewerbungen (8151) geben. In diesen Zahlen, die mit den Arbeitgeber-Kammern abgesprochen sind, wurden auch 80 Prozent der 600 im vergangenen Ausbildungsjahr abgewiesenen BewerberInnen berücksichtigt.

Ursache der Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt sind vor allem die sinkenden SchulabgängerInnen-Zahlen. Gleichzeitig wird das noch nicht ausreichende Angebot von insgesamt 7.600 tatsächlichen Ausbildungsplätzen in der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Dienst um 831 Plätze in staatlichen Ausbildungsprogrammen ergänzt. Sie richten sich vor allem an benachteiligte Jugendliche ohne Hauptschulabschluß und junge Frauen, die keinen der betrieblichen Ausbildungsplätze bekommen. Für diese „Schul-Azubis“ beschloß der Senat gestern eine Ausbildungs-Beihilfe aus Landesmitteln. Sie beträgt im zweiten Lehrjahr 150 Mark und im dritten 200 Mark monatlich.

„Wir können von einer weitgehenden Normalisierung, keineswegs aber von völliger Normalisierung sprechen“, ergänzte Franke. Schließlich sei eine weitgehend freie Wahl des Lehrberufs erst bei einer Überdeckung von rund 12 Prozent der Plätze gegenüber den BewerberInnen gegeben. 1989/90 beträgt die Quote erst vier Prozent.

Ase

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