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Gut gebrüllt, LöwInnen!

■ Wie die SPD-Fraktion zum Thema Methadon debattierte

SPD-Fraktionssitzung am Mittwoch: Es ging hoch her.Henning Scherf schrie, Elke Steinhöfel schrie zurück. Um den GenossInnen klarzumachen, daß nicht der Drogenpolitik-Antrag aus ihren eigenen Reihen, nämlich vom Fraktionsausschuß, sondern der von Senat und Bürgermeister der richtige sei, strichen Hauptmatador Scherf, aber auch Andreas Lojewski, Tine Wischer, auch Senatsdirektor Hoppensack durch die Reihen. „Ihr könnt beschließen, was Ihr wollt, wir exekutieren das nicht!“, kündigte Scherf forsch an, und Wedemeier, Kunick, Kröning, alle konnten's hören. Fraktionschef Dittbrenner, Elke Steinhöfel, Sabine Uhl, Karin Tuczek und Reinhold Stiering hielten dagegen. Stiering hatte sich erst durch die intensive Ausschuß-Arbeit vom strammen Methadon-Gegner zum Befürworter einer Vergabe -Erweiterung gewandelt und muß sich für seinen Lernprozeß von Scherf als „Umfaller“ beschimpfen lassen. Daß es nicht um ein Methadon-Massen-Programm gehen sollte, sondern vernünftigerweise um Hilfe für drogenkranke Menschen, die gerade noch nicht im Knast, todkrank oder schwanger und HIV -infiziert sind, stellte Elke Steinhöfel klar. Kröning sprang ihr bei: Man könne ja nicht erst im Knast sein müssen, um in den Genuß der „nicht so engen Indikation“ zu kommen. Senatsschef Wedemeier betonte vorbeugend, daß der Senat auch fraktions-unabhängige Entscheidungen treffen könne. Ex-Parteichef Brückner fand genial: „Nicht die Politik entscheidet das, sondern der Arzt!“ Am Montag soll entschieden werden. Rosi Rolan

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