piwik no script img

USA: Moratorium für Ölbohrungen 16.000 Unfälle in den letzten Jahren

Washington/Berlin (wps/taz) - Ein Komitee des US-Kongresses hat am Donnerstag einem Moratorium für Ölbohrungen vor US -amerikanischen Küsten zugestimmt. Bis Oktober 1990 sollen jegliche Bohraktivitäten vor der kalifornischen Küste, in der Bristol-Bucht in Alaska, in mehreren Ostküstengebieten, einem Gebiet vor Südflorida und der Georg-Bank vor Massachussetts verboten sein. Die jeweiligen Gebiete sind für teure Dollars an Ölfirmen geleast worden. Um als Gesetz wirksam zu werden, muß das Moratorium allerdings noch von Senat und Repräsentantenhaus verabschiedet werden.

„Das ist die wichtigste Abstimmung, die wir je hatten“, meinte der Republikaner Bill Lowery aus Kalifornien, „die Ölfirmen haben in jüngster Zeit bewiesen, daß sie technisch mit Unfällen nicht klarkommen.“ Lisa Speer, Mitglied des Rats zum Schutz Natürlicher Ressourcen, sprach von einem „Sieg für die Umwelt“.

Am Mittwoch hatte das kalifornische Mitglied des Repräsentantenhauses George Miller eine Liste des Bundesinnenministeriums publik gemacht, derzufolge es allein innerhalb der letzten sechs Jahre 16.000 Unfälle bei Küstenbohrungen gegeben habe. Dabei habe es sowohl kleine Pannen wie auch schwerwiegende Unfälle (Lecks, unkontrolliertes Auslaufen, Versagen der technischen Geräte) gegeben. In allen Fällen habe das Innenministerium „skrupellose Indifferenz“ an den Tag gelegt. Alle Ölfirmen seien straflos davongekommen. Miller beschuldigte sowohl die Regierung Reagan wie auch die neue Bush-Administration, daß sie „eine schärferes rechtliches Vorgehen gegen die Ölindustrie gar nicht ernst nehme“.

AS

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen