Bonn verstärkt Hilfe für Philippinen

Bonn (dpa) - Die Bundesrepublik will den Philippinen im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft stärker bei der Bewältigung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme helfen und erwartet davon eine größere Beachtung der Menschenrechte. Dies hat Bundespräsident Richard von Weizsäcker am Montag in seinem ersten Gespräch mit der philippinischen Präsidentin Corazon Aquino erklärt, nachdem er die Staatsbesucherin zuvor mit militärischen Ehren vor der Villa Hammerschmidt begrüßt hatte. Frau Aquino kündigte in Bonn an, sie werde nur noch bis 1992 an der Spitze ihres Staates stehen.

Bei einem festlichen Essen, das er am Montag abend zu Ehren der Präsidentin in Schloß Augustusburg bei Brühl gab, bezeichnete es Weizsäcker als eine politische und menschliche Großtat des philippinischen Volkes, daß es sich der Tyrannei (des Regimes von Präsident Marcos) „auf friedliche Weise verweigert“ habe. Frau Aquino bekundete er Achtung für „ihren Mut und ihre Anstregungen im Angesicht einer fast übermenschlich großen Aufgabe, Gerechtigkeit und Frieden herzustellen“.

Frau Aquino wies bei einer Veranstaltung des Deutschen Industrieund Handelstages (DIHT) in Bonn darauf hin, daß sie sich als eine Präsidentin des Übergangs von der Diktatur zu demokratischen Verhältnissen betrachte. Sie werde sich nach Ablauf ihrer Amtszeit 1992 nicht zur Wiederwahl stellen. Sie warb bei der deutschen Wirtschaft für verstärkte Investitionen in ihrem Land und stellte günstige Bedingungen in Aussicht. Bei der Bundesregierung bemüht sie sich um Erleichterungen bei der Schuldenrückzahlung.