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Die CSSR soll Bukarest-Abkommen in die Realität umsetzen

Prag (afp) - Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher hat die Führung der CSSR aufgefordert, die Menschenrechte zu respektieren und das Abkommen der Warschauer-Pakt-Staaten von Bukarest in die Tat umzusetzen. Nach seinen zweitägigen Gesprächen mit Regierungsvertretern und Oppositionellen äußerte sich Genscher vor der Presse differenziert zum Reformprozeß in der CSSR. Prag sei an der Kooperation im Wirtschaftsbereich sehr interessiert, erklärte er, doch müsse sich die Umgestaltung auf alle gesellschaftlichen und politischen Bereiche beziehen. Außenminister Joanes hatte bereits zuvor Genschers Forderung nach politischen Reformen als Einmischung in die inneren Angelegenheiten der CSSR zurückgewiesen. Genscher betonte, die Gespräche in Prag seien auch in der Dissidentenfrage klar und offen gewesen. Neben Partei- und Regierungsvertretern war Genscher auch mit Jiri Hajek, Außenminister unter Dubcek, und mit dem Erzbischof von Prag, Tomasek, zusammengetroffen. Ob der Bürgerrechtler und Schriftsteller Vaclav Havel, dem in diesem Jahr der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels zuerkannt worden war, zur Preisverleihung in die Bundesrepublik und später wieder in die CSSR zurückreisen kann, blieb offen. Auch in der Frage weiterer Grenzübergänge konnte Genscher keine direkten Resultate vorweisen.

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